Pflanze des Monats: Ringelblume

Ringelblume

Die Alleskönnerin wenn es um kleine Wunden, Schürfungen und Hautreizungen geht.

Die Ringelblume (Calendula officinalis) war das Symbol der aztekischen Liebesgöttin Xochiquetzal. Sie ist die Schutzherrin der Ehe, der Magie und der Kunst. Anhand der Ringelblume lehrte sie ihr Volk die Botschaft vom ewigen Kreislauf des Lebens: vom Samen zum blättrigen Stängel, vom Stängel zur Knospe, von der Knospe zur sich der Sonne öffnenden Blüte und von der Blüte zu den vertrocknenden (geringelten- daher der Name Ringelblume) Blütenblättern, die wieder Saatgut für das nächste Jahr sind. Womit sich der Kreislauf schliesst. Die Azteken erfuhren so vom Fluss des unendlichen Lebens und der wechselseitigen Verbundenheit aller Dinge. Die Ringelblume wurde vermutlich auch im antiken Griechenland als Heilpflanze genutzt. In seiner Schrift „De Materia Medica“ erwähnt Dioskurides eine Pflanze mit dem Namen klymenon, bei der es sich der Beschreibung nach um die Ringelblume handeln könnte. Sie wurde zur Behandlung von Verletzungen und Brandwunden verwendet. Er empfahl den Saft der als klymenon bezeichnten Pflanze wegen seiner zusammenziehenden Wirkung bei Nasenbluten, Magenbeschwerden und Wunden. Im antiken Rom wurde eine Pflanze mit dem Namen Caltha flaventia lumina zur Behandlung von Verletzungen verwendet, bei der es sich ebenfalls um die Ringelblume handeln dürfte. Auch Hildegard von Bingen schreibt von der Ringelblume, als „Ringella“.

Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, findet man die Ringelblume heute in Europa, Westasien, Grossbritannien und den USA. Sie gehört, wie eine Reihe anderer wichtiger Heilpflanzen, zu den Korbblütler. Auch Arnika, die „grosse Schwester“ der Ringelblume, sowie Kamille, Löwenzahn, Schafgarbe, Sonnenhut, Mariendistel, Wermut und Beifuss gehören zu dieser Familie.

Der Beiname “officinales” weist Calendula als traditionelle Apothekerpflanze aus. «Ringelblume» bezieht sich auf die etwas schräg aussehenden, geringelten Samen mit kleinen Zacken. Calendula ist auch bekannt als Goldrose, Sonnenwendblume oder Ringelrose. Die Pflanze ist einjährig und wächst aufrecht bis zu 60cm hoch. Die gelb- bis tieforangefarbenen Zungenblüten blühen im (Spät-) Sommer von Juni bis September. Ausser der Blüten ist die Ringeblume eine rauhe Pflanze mit kantigem, behaartem Stängel und lanzettförmigen Blättern.

 

Wofür ist Ringelblume gut?

Die Ringelblume wird nicht nur seit langer Zeit in der traditionellen Volksmedizin eingesetzt, es existieren inzwischen Studien, die ihre Wirkungen belegen (wir verlinken sie am Ende). Hauptsächlich wird Calendula eingesetzt bei Wunden und Entzündungen bei Haut und Schleimhäuten. Therapeutisch eingesetzt werden die Blüten, da sie über wundheilungsfördernde und leicht entzündungshemmende Eigenschaften aufweisen. Diese keimtötenden, antimikrobiellen Wirkungen helfen bei Wunden, Kratzern, Quetschungen, Schwellungen, Entzündungen des Mundraums und Rachens (inkl. Zahnfleischentzündungen, Aphten), zur Säuglingspflege, bei Ausschlägen, Halsschmerzen, geschwollenen Lymphdrüsen, Geschwüren sowie Verbrennungen, Verbrühungen und Erfrierungen. Manche, vermutlich älteren Jahrgangs, erinnern sich vielleicht noch an die «Ringelblumenbutter», die in vielerlei Variationen bei Verletzungen zum Einsatz kam.

 

Was ist drin?

Therapeutisch interessant sind die Blüten der Ringelblume. Sie enthalten Triterpensaponine, Triterpenalkohole wie Faradiol, Carotinoide, wasserlösliche Zuckerstoffe und Flavonoide und ätherisches Öl mit alpha-Cadinol. Dieser Wirkstoffkomplex ist für die antientzündlichen und wundheilungsfördernden Effekte, denn sie wirken gegen Keime, Pilze und einige Viren. Traditionell wurden sie auch angewendet als Stimulator der körpereigenen Abwehrkräfte (Immunsystem) und gegen Tumore, hierfür fehlen allerdings bisher Nachweise der Wirksamkeit.

 

Anwendung von Ringelblume:

Calendula findet in verschiedenster Art und Weise innerliche und äusserliche Verwendung. Äusserlich als Salbe, Creme, Tinktur oder Umschläge, innerlich in Form von Tee oder Gurgellösung. Das Ringelblumenblüten-Öl ist ideal als Massage- oder Babyöl und ist auch in pflegender Kosmetik heute immer wieder anzutreffen.

→ Heilendes Ringelblumenblütenöl selbst herstellen? Hier geht’s zum Blogbeitrag.

Ringelblumen-Tee wird als Aufguss aus den Blüten hergestellt. Er kann getrunken oder zum Gurgeln verwendet werden bei Verletzungen und Entzündungen der Schleimhäute in Hals, Mund und Rachen, bei Sodbrennen und gegen Krämpfe des Verdauungssystems sowie während der Menstruation. Giessen Sie hierfür einen 2g Blüten mit 150ml heissem Wasser auf und lassen ihn sieben bis zehn Minuten ziehen. Trinken Sie mehrere Tassen über den Tag verteilt.

Ringelblumen-Aufguss kann ebenfalls äusserlich als Wickel verwendet werden Wunden, entzündeter Haut, Ausschlägen und Geschwüren. Für diese Umschläge tränken Sie mehrmals täglich ein Baumwolltuch und legen es auf die betroffenen Hautstellen.

Bei schwereren Fällen wie schlecht heilenden Wunden in Mund und Rachen sowie Geschwüren des Magen-Darm-Trakts kann Ringelblume als Tinktur mit hochprozentigem Alkohol zum Einsatz kommen, sowie zur Unterstützung der Entgiftungsorgane (Leber, Nieren und Galle) und Stärkung des Immunsystems. Zur Herstellung einer Tinktur nehmen Sie 20g Ringelblumenblüten und übergiessen sie mit 100ml hochprozentigem Alkohol. (Ideal ist pharmazeutischer Alkohol mit 50-70%, ein günstiger Klarer aus dem Supermarkt mit 40% tut es aber ansonsten auch und ist dabei deutlich günstiger.) Lagern Sie die Mischung in einem dunklen Gefäss (oder an einem dunklen Ort) und schütteln sie sie täglich sanft, so dass die Wirkstoffe optimal in den Träger-Alkohol übergehen. Die Tinktur ist – dunkel und nicht zu warm gelagert – mehrere Jahre haltbar. Bei Beschwerden geben sie 20 Tropfen Tinktur in etwas Wasser. Trinken Sie das Gemisch je nach Schweregrad drei Mal täglich bis stündlich. Als Wickelumschlag verdünnen Sie die Tinktur mit Wasser im Verhältnis 1:10 und legen ein getränktes Tuch auch die betroffene Haut.

Ringelblumensalbe ist äusserlich aufzutragen bei Wunden, Ekzemen, Unterschenkelgeschwüren (Ulcus cruris, beispielsweise bei Diabetes), Quetschungen, Hämatomen, Inektenstichen, Verbrennungen oder Verletzungen der Haut durch Frosteinwirkung. Auch bei Säuglingen zur Haut- und Nabelpflege und bei wunden Brustwarzen stillender Frauen.

→ Ringelblumensalbe selbst herstellen? Wir zeigen Ihnen, wie.

→ Tinktur selbst herstellen? Hier entlang.

 

  • Wunden

  • Entzündungen

  • Ekzeme

  • Insektenstiche

  • Quetschungen

  • Erkrankungen des Mundraums, Rachens und Halses

  • Verbrennungen

  • Verbrühungen

  • Frostbeulen und Erfrierungen

  • Geschwüre, Ödeme

  • Krampflösend

  • Adstringierend (zusammenziehend)

  • Säuglingspflege

  • während des Stillens zur Brustpflege

  • Krämpfe (Magen-Darm oder während der Periode)

 


 Dieser Blogbeitrag dient der allgemeinen Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Wenn Sie Beschwerden verspüren, wenden Sie sich bitte an eine medizinische Fachperson. Bei Fragen oder Anregungen sind wir gern für Sie da:

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Quellen:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27956358/

https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-report/final-assessment-report-calendula-officinalis-l-flos-revision-1_en.pdf

https://www.sciencedirect.com/topics/pharmacology-toxicology-and-pharmaceutical-science/calendula

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/wrr.12737

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0034-1394940

 

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