Heilende Öle selbst herstellen

Die Herstellung eigener Heilöle ist in vielerlei Hinsicht bereichernd. Nicht nur lassen sich selbstgemachte Heilöle direkt auf die eigenen Bedürfnisse anpassen, man kann man sich auch sicher sein, dass anstatt ungesunder Füll-, Duft- oder Konservierungsstoffe nur reine Wirkstoffe enthalten sind (das reduziert das Risiko für Reaktionen und Allergien erheblich). Während der Arbeit mit Ölen und Kräutern ist man zudem der Natur verbunden. Wir beschäftigen uns mit jahrtausendealtem Wissen, und in dem wohnt ein kleiner Zauber inne. Heilöle eignen sich auch noch perfekt als liebevolles Geschenk. Und bei all diesen Vorteilen ist man bei der Produktion selbstgemachter Heilöle, Salben und Cremes noch deutlich günstiger unterwegs, als mit vergleichbar hochwertigen Produkten im Handel. 

Wir stellen ein heilendes Öl selber her.

Benötigte Inhaltsstoffe: Basisöl, Kräuter
Benötigte Utensilien: Schraubglas, Trichter, Schale, optional Mörser und Stössel (oder Messer und Schneidbrett)

Auf Basis jeden hochwertigen Öls lässt sich mit etwas Geduld ein eigenes Heil-Öl herstellen. Für selbstgemachte Salben spielen dabei nicht nur die Wirksamkeit, sondern womöglich auch der Geruch eine Rolle bei der Auswahl. Die vielen positiven Eigenschaften sowie der feine, unaufdringliche Duft von Mandelöl machen es zu einem beliebten und vielseitig einsetzbaren Basisöl. Aber auch ein qualitativ hochwertiges Olivenöl ist bestens geeignet.

Die Wahl der hinzuzufügenden Heilpflanze richtet sich ebenfalls nach Ihren persönlichen Bedürfnissen. Wir haben uns für diesen Blogbeitrag für Kamille und Ringelblume entschieden, um eine einfache aber wirkungsvolle Heilsalbe aus heimischen Kräutern zu erzielen. 

Kamille zählt zu den ältesten Heilpflanzen überhaupt. Innerlich angewendet wirkt Sie bei Magen-Darm-Beschwerden wie Entzündungen und Verkrampfungen im Verdauungstrakt. Ihre entzündungshemmende, antimikrobiell Wirkung ist auch wertvoll für die Haut, wo sie gegen Trockenheit und kleinere Verletzungen kämpft. Ihre reinigende und beruhigende Wirkung lässt auch gereizte und unreine Haut aufatmen.

Ringelblume, auch als Calendula oder Marigold bekannt, unterstützt die Haut bei der Wundheilung und Regeneration. Die leuchtend orangen Blüten wirken auf natürliche Art antibakteriell (gegen Baktieren) und antifungal (gegen Pilzbesiedlung). Trotz ihres Wirkungsgehalts ist die Ringelblume (anders als beispielsweise Teebaumöl mit ähnlichen Eigenschaften) sanft und reizlindernd, daher findet sie auch in der Säuglingspflege grossen Anklang.

Rezept:

Schritt 1: Wählen Sie Ihr Basisöl und Ihre Heilpflanze(n)

Kleine Schale mit leuchtend gelb-orangen Ringelblumen-Blüten ... je nach persönlichem Geschmack und erwünschter Heilwirkung. Wir haben uns bei unserem Rezept für Mandelöl, Kamille und Ringelblume entschieden.

Schritt 2: Bereiten Sie Ihre Utensilien vor. Sie benötigen ein Schraubglas, einen Trichter und einen Teelöffel. 

Schritt 3: Desinfizieren Sie Ihren Arbeitsplatz, ihre Hände und alle Utensilien. Um einem Befall mit Keimen vorzubeugen, reinigen und desinfizieren Sie alles gründlich. Waschen Sie zunächst Ihre Hände und desinfizieren Sie sie. Auf dem Arbeitsplatz und den Utensilien lassen Sie das Desinfektionsmittel gut fünf Minuten wirken.

Schritt 4: Messen Sie Ihre Kräuter ab. Geben Sie jeweils zwei Teelöffel Kamille und Ringelblume in eine Schale und vermischen Sie sie. 

Schritt (optional) 5: Zerkleinern Sie Ihre Heilkräuter. Wenn Sie einen Mörser und Stössel haben, zerkleinern Sie sanft die Heilkräuter. Alternativ können Sie sie einfach klein schneiden oder hacken. Vermeiden Sie jedoch zu starkes "Matschen", die enthaltenen Öle und Wirkstoffkomplexe sollen lieber in unser bereitstehendes Basisöl übergehen anstatt auf dem Schneidbrett kleben zu bleiben. Grundsätzlich gilt: Je gröber das Ausgangsmaterial, desto mehr wird es zerkleinert. Zarte Blüten bedürfen weniger "Bearbeitung" als feste Wurzeln. 

Schritt 6: Füllen Sie das Basisöl ab.

Hand füllt Öl aus kleinem, gläsernen Messbecher in mit "Ringelblumen" beschriftete BraunglasflascheHände füllen Ringeblumenblüten durch einen Trichter in die Braunglasflasche Messen Sie 50ml des Öls ab und geben es in ein Glasgefäss, idealerweise eine Braunglasflasche. Das Gefäss sollte dunkel sein und ca 75 ml fassen. (Wir haben einige geeignete Gefässe im Sortiment, ein altes Marmeladenglas funktioniert aber ebensogut, wenn Sie es vor Licht geschützt aufbewahren oder es mit einem Geschirrtuch abdecken.)

Schritt 7: Geben Sie die Kräuter in das Basisöl. Nehmen Sie am besten einen Trichter, um die vermischte und zerkleinerte Kräutermasse in das Mandelöl zu geben.

Schritt 8: Beschriften Sie Ihr Heilöl-Glas. Nehmen Sie dazu Etiketten oder einen passenden Marker. Notieren Sie die Inhaltstoffe und das Datum der Erstellung. Dies ist sehr wichtig, da das Öl und die Kräuter nun 2-3 Wochen stehen müssen. Schütteln Sie dabei das Glas täglich einige Sekunden lang. So lösen sich die in den Kräutern enthaltenen Wirkstoffkomplexe und gehen in das Öl über. 

Schritt 9: Abseien.

abgeseihte Kräuter in Trichter mit Baumwolltuch in Braunglasflasche Hände wringen das Baumwolltuch aus über dem Trichter in der BraunglasflascheNach drei Wochen (täglich sanftes Schütteln nicht vergessen!) ist das Öl bereit zum abseien. Wir verwenden dazu einen engmaschigen Filter, z.B. ein Sieb, einen Kaffeefilter oder ein feines Tuch. Lassen Sie nun das Öl mit der Kräutermasse langsam durch den Filter laufen. Mit einem Tuch ist es möglich, am Ende durch eindrehen des Tuches eine erhebliche Menge des kostbaren Heilöls "auszuwringen" und damit zu gewinnen.

Nun ist Ihr selbstgemachtes Heilöl fertig! Sie können es pur verwenden oder weiter verarbeiten zu Cremes, Salben, Seifen, Schampoo... Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Das Öl sollte dunkel und kühl gelagert werden, so dass es möglichst lange haltbar bleibt. Vermeiden Sie auch während der Lagerung und Nutzung das Eindringen von Keimen, indem Sie stets das Öl heraus tröpfeln lassen oder mit einem sauberen Löffel entnehmen. Für eine verbesserte Haltbarkeit einigt sich Vitamin E, auch Tocopherol genannt. Es wirkt nicht nur pflegend, sondern auch natürlich konservierend.

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